Pressemitteilung des VCD Darmstadt-Dieburg e. V. vom 12.04.16
Teure Netzuntersuchung, schwaches Ergebnis
Schlechtere Takte für viele Heag-Linien
VCD fordert Vorwärts-Strategie
DARMSTADT-DIEBURG, 12.04.16 Bei einer Taktumstellung der Heag-Linien auf
20-Minuten-Intervalle müssen die Fahrgäste in Darmstadt und den
umliegenden Kommunen mit schlechteren Fahrplänen rechnen. Darauf weist
der Verkehrsclub Deutschland (VCD) nach Analyse einer von Heag, Dadina
und Darmstädter Stadtplanungsamt beauftragten „Netzuntersuchung
Dadina-Gebiet“ hin. „Die Anschlüsse zu den Regionalbahnen am
Hauptbahnhof verschlechtern sich,“ zitiert VCD-Sprecher Uwe Schuchmann
aus dem Papier. Diese längeren Wartezeiten hält der VCD für nicht
zumutbar und fordert daher die Politik auf, einen klaren positiven und
finanziell abgesicherten Gestaltungsauftrag an die drei Auftraggeber zu
erteilen mit dem Ziel, deutlich größere Anteile des Stadt- und
Umlandverkehrs mit Bahn und Bus abzuwickeln. „Das braucht der
Wachstumsraum Südhessen.“ Unvollständig ist die Netzuntersuchung auch,
weil die Lichtwiesenstraßenbahn und die Auswirkungen auf den für den
Kreis wichtigen Umsteigepunkt Böllenfalltor unberücksichtigt blieb.
„Traurige Fehlanzeige“ sind auch eigene Vorschläge der Gutachter und
Auftraggeber, wie durch Direktverbindungen die festgestellte hohe
Nachfrage zwischen Griesheim und Eberstadt befriedigt werden kann oder
Straßenbahnen aus Griesheim direkt zum Hauptbahnhof fahren können.
Konkret sieht die 15.000 EUR teure Netzuntersuchung u. a. auf den
Buslinien O, P, R in der Hauptverkehrszeit morgens und nachmittags nur
noch den 20-Minuten-Takt statt den heutigen 15-Minuten-Takt vor. „Der
20-Min.-Takt für O, P und R ist inkompatibel zum 30-Min.-Takt von
Regionalzug, S-Bahn und Stadtbus Ober-Ramstadt,“ erklärt VCD-Vorstand
Uwe Schuchmann und fordert eine frühzeitige Intervention der Kommunen
Modautal, Pfungstadt und Ober-Ramstadt sowie Mühltals, das ebenso auf
viele Fahrten der Linie O verzichten müsste.
Wie die Weiterfahrt ab Böllenfalltor weitergeht, bleibt unklar:
„Darmstadt verschleppt seit 2011 die Busspur Trautheim – Böllenfalltor;
die Netzuntersuchung lässt die Lichtwiesenlinie unberücksichtigt,“
erklärt Schuchmann vom VCD. „Den auf der B 449 im Stau stehenden
Busfahrgästen wird womöglich bald ganztags nur noch ein 15-Min.-Takt
beim Straßenbahnanschluss zugemutet – die Wartezeiten bei
Busverspätungen beträgt dann bis zu 15 Minuten.“ Auch hier müssten sich
die Kommunen und der Kreis engagieren.
Griesheim müsste an Schultagen 2 Fahrten pro Stunde abgeben, gewönne
jedoch an Ferientagen die gleiche Zahl: „Ein durchgehender
10-Minuten-Takt ist die beste Grundlage für eine eigene Stadtbuslinie in
der größten Stadt des Kreises.“
In Alsbach und Seeheim-Jugenheim soll die Linie 6 ganztags alle 20
Minuten fahren. „Auf den ersten Blick positiv,“ erklärt VCD-Vorstand
Schuchmann, „doch der 20-Minuten-Takt passt nicht zum 30-Minuten-Takt
der Buslinie 669 von Alsbach nach Bensheim.“ Der VCD befürwortet daher
einen 15-Minuten-Takt der Straßenbahn an die Bergstraße.
Quelle der Vergleiche: „Netzuntersuchung Dadina-Gebiet,
Bericht-Kurzfassung. Auftraggeber: DADINA, HEAG Mobilo GmbH in
Zusammenarbeit mit Stadt Darmstadt, Stadtplanungsamt; Auftragnehmer: PTV
Transport Consult GmbH, Karlsruhe, 27. November 2015“. Diese
Netzuntersuchung wurde im April der Dadina-Verbandsversammlung und dem
Dadina-Fahrgastbeirat zur Kenntnis gegeben.
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(
http://tinyurl.com/juolrem )