Pressemitteilung des VCD Darmstadt-Dieburg e. V. vom 29.07.17

 

Fahrverbote drohen auch in Darmstadt
VCD: Politik muss echte Alternativen bereitstellen
In Darmstadt: Mindestens 10-Minuten-Takt
Für die Region: Kurzfristig Doppelstockzüge, langfristig Stadt-Land-Bahn


DARMSTADT / DARMSTADT-DIEBURG, 29.07.17.

 

Angesichts des Stuttgarter Urteils zur Luftreinhaltung fordert der Kreisverband des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) die Politik auf, rasch echte Alternativen bereitzustellen: "Fahrverbote sind absehbar, doch es fehlen besonders in der Hauptverkehrszeit als auch sonst Plätze in Bahn und Bus," so VCD-Sprecher Arno Hecker. Kurzfristig fordert der VCD für die Odenwaldbahn Doppelstockwagen, für die Ost-West-Regionalbahnlinie 75 Aschaffenburg - Dieburg - Darmstadt - Groß-Gerau - Wiesbaden sowie die Pfungstadtbahn einen lückenlosen Halbstundentakt und eine Verdichtung auf den innerstädtischen Straßenbahn- und Buslinien auf einen dichten 10-Minuten-Takt als Mindestangebot. Auch muss die Gersprenztalbahn nach Groß-Bieberau vor dem Abriss bewahrt werden.

 

"Mit den von Stadt Darmstadt und Dadina für den künftigen Nahverkehrsplan unverändert vorgesehenen bis zu 15 Minuten Wartezeit tagsüber holt man die Autofahrer nicht hinter dem Steuer hervor," erklärt VCD-Sprecher Uwe Schuchmann. "Darmstadt wächst und braucht einen großstädtisch angemessenen 10-Minuten-Takt als Mindestangebot auf allen Straßenbahnlinien und den Buslinien F, H und K. Dieser Takt muss ergänzt werden um bedarfsgerechte Zusatzfahrten in der Hauptverkehrszeit und auch tagsüber. Das alles ist machbar ohne zusätzliche Fahrzeuge." 

 

"Einen Sprung nach vorn braucht der regionale Schienenverkehr. Die Zeit von Ankündigungen, halbherziger Versprechen, kleiner Verbesserungen und Schienenabriss  (Groß-Bieberau) muss die Dadina sofort beenden. Mit heutigen Stehplätzen in den Zügen kann man den Straßen nicht entlasten. Doppelstockzüge für die Odenwaldbahn, längere Züge aus Aschaffenburg und Wiesbaden. die Reaktivierung der Strecke nach Groß-Zimmern als echte Eisenbahn sowie die Rettung der Bahn nach Groß-Bieberau mit Flügelzügen nach Frankfurt muss die Dadina zügig angehen und auch umsetzen," so VCD-Sprecher Uwe Schuchmann. "Unsere kurzfristig umsetzbaren Vorschläge hat der Dadina-Fahrgastbeirat im Frühling mit großer Mehrheit beschlossen, doch der Dadina-Vorstand tut nichts, während der OB die 'extreme Verkehrsproblematik' beklagt."

 

"Ihre unbegründete Phobie gegen die Stadt-Land-Bahn müssen die beiden ÖPNV-Dezernenten endlich überwinden," meint VCD-Sprecher Arno Hecker: "Das im Auftrag der Dadina erstellte VKT-Gutachten zeigt Ansätze, wie man es richtig angehen kann. Diese Passagen erläutern wir Frau Dr. Boczek und Herrn Fleischmann auch gerne persönlich, am besten bei einer Bildungsreise nach Karlsruhe, Kassel oder Chemnitz. Die Menschen wollen aus der Region direkt in die Innenstadt, und das gelingt aufgrund des  normalspurigen Eisenbahnnetzes im Ostkreis mit der Stadt-Land-Bahn, die es als Lokalbahn bereits in Roßdorfs Partnergemeinde Vösendorf gibt." Das "Regionale Schienenbündnis" hat einen entsprechenden "Faktencheck" vorgelegt: www.schienenbuendnis.de/faktencheck.htm .

 

Kurzfristige konkrete Forderungen zur Kapazitätserhöhung im ÖPNV:
Lückenloser Halbstundentakt auf der Odenwaldbahn zwischen Darmstadt und Wiebelsbach
(für die RE-Stationen Ober-Ramstadt, Reinheim, Wiebelsbach)
Immer mindestens Drei-Wagen-Züge Aschaffenburg - Darmstadt - Wiesbaden
(für alle Stationen im Kreis und darüber hinaus: Groß-Gerau, Weiterstadt, Messel, Dieburg, Altheim, Hergershausen, Babenhausen)
Lückenloser Halbstundentakt für die Strecke Aschaffenburg - Darmstadt - Wiesbaden
Lückenloser Halbstundentakt nach Pfungstadt
Einsatz von Doppelstockwagen auf der Odenwaldbahn

 

 Leitseite

( http://tinyurl.com/170729vcdpm )