Pressemitteilung der Odenwaldbahn-Initiative und des PRO-BAHN-Regionalverbandes Starkenburg e. V. vom 20.01.19

Bevölkerung des Gersprenztals will Bahn behalten:
120 Menschen beim Info-Abend am 16.01.19
Bahn und Straße schließen sich nicht aus

GROSS-BIEBERAU / GERSPRENZTAL, 20.01.2019.

Aufgrund der deutlichen Unterstützung der Mehrheit der 120 Gäste beim Info-Abend vom 16.01.19 in Groß-Bieberau wird die „Odenwaldbahn-Initiative“ ihren Einsatz für Erhalt und Reaktivierung der Gersprenztalbahn zwischen Groß-Bieberau und Reinheim mit Direktzügen nach Darmstadt und Frankfurt noch verstärken. Ein Schildbürgerstreich ist der vorzeitige Abriss der Bahnanlagen: Erst nach einer Entwidmung könnten sie für Wohnen, Gewerbe und Ortsumfahrung genutzt werden. Täglich eintreffende Unterschriften auf der Rückseite des an alle Bieberauer Haushalte verteilten Einladungs-Flugblatts zeigen: Offensichtlich ist vielen Bürger der Stadt an den Bahn-Zukunftschancen gelegen. Auf Vorschlag des Odenwaldmobil-Geschäftsführers Peter Krämer wird die Initiative dem hessischen Verkehrsminister um seine Zusicherung für den Bau der B-38-Umfahrung auch mit Brücke über die Bahn bitten und hofft auf die Unterstützung des anwesenden Landtagsabgeordneten Frank Diefenbach.

Stärkeren Applaus erhielten Wortmeldungen für den Bahnerhalt, dagegen sprachen erwartungsgemäß Stadtverordnete. Von ungebundenen Bürgern sprachen je zwei für und gegen die Bahn. Eine Hausverteilung erfolgte nur in Groß-Bieberau. Die Darstellung von einer Mehrheit Auswärtiger beim Info-Abend ist unplausibel.

Die Mehrheit der Bahnbefürworter ist unter 50 Jahren und möchte diese Chance für die junge Generation zu erhalten, wie Ramona Hock und Markus Daniel aus Groß-Bieberau, Klara Dentler (für JU Gersprenztal hat Daniel Rietenbach einen Antrag gestellt) und Christian Senker (SPD Brensbach). Die 1964 gemachten Fehler beim Abriss zwischen Groß-Bieberau und Reichelsheim dürften heute nicht wiederholt werden, weil zumindest bis Brensbach bzw. Fränkisch-Crumbach eine Ausweichtrasse frei ist, wie Frank L. Diehl erläuterte. Anhand von Bildern aus dem Internet belegte er die 2009 bisher letzte Personenzugfahrt und 2010 bisher letzte Güterzugfahrt.

Nachdem Peter Castellanos (PRO BAHN Starkenburg) über die grundsätzlichen Risiken einer Entwidmung und die strategische Dimension einer solchen Entscheidung einführte, machten Uwe Schuchmann (Odenwaldbahn-Initiative) und Frank Schüler anhand guter Beispielen deutlich, wie sich andere Regionen auf eine attraktive Anbindung an den öffentlichen Verkehr zurückbesinnen.In Gerolzhofen votierte der Gemeinderat 2016 für die Bahn-Entwidmung, am 07.01.19 beschloss er eine Reaktivierungs-Studie. Die 2003 stillgelegte Bahn Hungen – Wölfersheim fährt bald wieder; Hungen liegt wie Groß-Bieberau 40 km Luftlinie von Frankfurt. Nach 56 Jahren ohne täglichen Verkehr fährt seit 2011 die Pfungstadtbahn erfolgreich.

Binnen 6-7 Jahren könnten Direktzüge von Groß-Bieberau in weniger als einer Stunde über Reinheim nach Frankfurt fahren. Nur 5 Jahre lagen zwischen Beschluss und Umsetzung von Direktzügen aus dem Odenwald nach Frankfurt, wofür der komplizierte Darmstädter Nordbahnhof umgebaut wurde. Seitdem Direktzüge aus Mühltal nach Frankfurt fahren, fahren doppelt so viele Menschen mit der Odenwaldbahn.

Auf odenwaldbahn.de liegt eine Mitschrift des Info-Abends bereit:
http://www.odenwaldbahn.de/190116-mitschrift-infoabend.htm

Pro Bahn Starkenburg hat auf seiner Facebook-Seite zahlreiche Bilder veröffentlicht, die von der Presse mit Quellenangabe verwendet werden dürfen:

https://www.facebook.com/PRO-BAHN-Starkenburg-eV-751111668415872/

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( http://tinyurl.com/190120odwpm )