Pressemitteilung der Odenwaldbahn-Initiative vom 15.07.19

Odenwaldbahn-Initiative wünscht Sofortprogramm für B-26-Sperre 2020
„Politik muss Leistungsfähigkeit der Odenwaldbahn und Main-Rhein-Bahn endlich nutzen“
Reaktivierung der Gersprenztalbahn aufgleisen

DARMSTADT-DIEBURG/ / DARMSTADT, 15.07.19.

Angesichts der siebenmonatigen Sperre der B-26-Unterführung am Darmstädter Ostbahnhof (DE 15.07.19) wünscht die Odenwaldbahn-Initiative von der Politik ein Sofortprogramm auf der Main-Rhein-Bahn und Odenwaldbahn sowie Taktverdichtungen bei den Linienbussen zum Umsteigestation Böllenfalltor sowie der Straßenbahn zwischen Nordbahnhof und Innennstadt. Begründet wird dies u. a. damit, dass die Odenwaldbahn bereits beim RMV-Fahrplanwechsel im Dezember 2018 leer ausging und mit einer dritten Schienenachse von Darmstadt nach Groß-Zimmern auf absehbare Zeit nicht zu rechnen ist, jedoch mit der Odenwaldbahn und Main-Rhein-Bahn (RB 75 nach Aschaffenburg) leistungsfähige Bahnstrecken bereitstehen, denen die Politik jedoch bisher ein angemessenes Zug- und Platzangebot vorenthält. Beim Fiedlersee-Stau im April 2019 empfahl die Dadina (DE 05.04.19) den staugeplagten Busfahrgästen den Umstieg auf die Bahn – doch bisher verweigert der Kreistag der Odenwaldbahn und Main-Rhein-Bahn Taktverdichtungen und Doppelstockzüge (zuletzt im Juni 2018). Kurzfristige mögliche Verbesserungen enthält auch das Konzept „123 km Zukunft für Gersprenztalbahn und Odenwaldbahn, welches das „Regionale Schienenbündnis“ der Politik im September 2018 vorgestellt hat.

Die Sofortmaßnahmen vergleicht die Initiative mit der Sperre der Schiersteiner Autobahnbrücke, bei der Politik und RMV fahrgastfreundlich gehandelt haben. Noch in dieser Wahlperiode muss die Politik die Reaktivierung der Gersprenztalbahn nach Groß-Bieberau aufs Gleis setzen, die einzige binnen 5 Jahren reaktivierungsfähige Schienenstrecke im Landkreis. Dies fordern auch die Experten des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen. (Seite 25 in: https://www.vdv.de/vdv-reaktivierung-von-eisenbahnstrecken.pdfx )

Für die Odenwaldbahn wünscht die Initiative den „unverzüglichen Einsatz von Vier-Wagen-Doppelstockzügen“ in der Hauptverkehrszeit, wie es der Dadina-Fahrgastbeirat bereits mehrfach beschlossen hat und auch das IHK-Papier vom August 2018 vorsieht, welches u. a. Landrat Klaus-Peter Schellhaas unterschrieben hat. In der Hauptverkehrszeit können kurzfristig auf der eingleisige Strecken keine zusätzlichen Züge fahren und die Bahnsteige nicht bis Frühling 2020 verlängert werden: Also müssen die Züge höher werden; sollte bei einzelnen Stationen eine Tür nicht am Bahnsteig halten, ist sie durch mitfahrendes Zugpersonal zu sichern (ein gängiges Verfahren, das die Gewerkschaften mittragen). Tagsüber bestehende Fahrplanlücken im schnellen RE-Verkehr Erbach – Darmstadt müssen täglich gefüllt werden, damit zwischen Erbach und Darmstadt ein tägliches, halbstündliches Zugangebot entsteht. Dies ist sofort mit vorhandenen Fahrzeugen möglich und brächte die Strecke auf Augenhöhe mit vergleichbaren Linien. Auch das hat der Dadina-Fahrgastbeirat bereits vor Längerem gefordert. Der Einsatz von Doppelstockwagen ermöglicht es, viele bisher nur ein- oder zweiteilig fahrende Züge um einen weiteren Itino zu verlängern.

Ebenfalls ein täglicher, lückenfreier Halbstundentakt ist auf der Main-Rhein-Bahn zwischen Aschaffenburg, Dieburg und Darmstadt erforderlich. Zusätzliche Fahrzeuge sind nicht erforderlich, um die Fahrplanlöcher täglich aufzufüllen und die Strecke auf ein Niveau zu bringen, was der Verbindung von zwei Oberzentren und ICE-Halten sowie dem Kreisverwaltungssitz Dieburg angemessen ist.

Mit erheblichen Behinderungen müssen die Busfahrgäste vor dem Ostbahnhof rechnen. Daher wünscht die Initiative, dass als Alternative die Buslinien NE, O und N während der B-26-Baustelle Montag bis Freitag auf einen lückenfreien 15-Minuten-Takt verstärkt werden und am Nordbahnhof häufiger Straßenbahnen in die Innenstadt fahren, um den Zugfahrgästen aus dem Ostkreis einen verlässlichen Umstieg zu gewährleisten.

Unabhängig hiervon fordert die Initiative die Bundestagsabgeordneten auf, mit einer Änderung des "Standardisierten Bewertungsverfahrens" für ÖPNV-Projekte eine stärkere Förderung normalspuriger Schienenprojekte aus Bundesmitteln zu ermöglichen, z. B. nach Groß-Zimmern.  Die "Fridays-For-Future"-Aktivisten fordern in ihren Plakaten bei der Demo am 24.05.19 die normalspurige "Stadt-Land-Bahn" (Foto DE 25.05.19).

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( http://tinyurl.com/190715b26 )