Pressemitteilung der Odenwaldbahn-Initiative vom 15.05.21

Zu wenig konkrete Aussagen zu Klimaschutz durch Schienenverkehr und ÖPNV
Odenwaldbahn-Initiative veröffentlicht Antworten der Landratskandidaten

DARMSTADT-DIEBURG, 15.05.21 (überarbeitet am 17.05.21)

Zur am 30.05.21 im Kreis Darmstadt-Dieburg stattfindenden Direktwahl des Landrats hat die Odenwaldbahn-Initiative die Landratskandidaten von SPD, Grünen, Linken und der Partei Die Partei befragt. Während die Antworten der letzteren eher unterhaltenden Charakter haben, zeigen sich v. a. bei den Antworten der eher aussichtsreichen Kandidaten Klaus-Peter Schellhaas (SPD) und Robert Ahrnt (Grüne) zu wenig konkrete Aussagen zum klimaschonenden Schienenverkehr und ÖPNV. Z. B. wollen beide keine Garantie des heutigen ÖPNV-Fahrplans abgeben, woraus die Initiative schließt, dass Kürzungen des noch immer lückenhaften Fahrplanangebots von den Kandidaten erwogen oder hingenommen werden. Dies mit einem Corona-bedingten Rückgang der Nachfrage in Verbindung zu bringen wie Schellhaas hält die Initiative für fragwürdig, besonders, weil in der Koalitionsvereinbarung auch Straßen breiter werden sollen. Während Ahrnt eine uneingeschränkte Trassensicherung für die Gersprenztalbahn abgibt, schränkt Schellhaas diese ein mit Rücksicht auf die geplante Ortsumfahrung Groß-Bieberaus. Angesichts der Herausforderung, Klimaschutz im Verkehr konkret lokal umzusetzen, ist das nach Ansicht der Odenwaldbahn-Initiative kein gutes Vorzeichen. Die vollständigen Fragen und Antworten sind auf der Internetseite www.odenwaldbahn.de abrufbar.

Fragenkatalog:

Vorbemerkung:

Einige Parteien sind mit "Garantien" in den Kommunalwahlkampf gegangen. Diese "Garantien" umfassen z. B. den Neubau einer Straßenbahnstrecke von Darmstadt nach Groß-Zimmern sowie ein "365-Euro-ÖPNV-Jahresticket für Alle".

Daher gehen wir bei unseren Fragen davon aus, dass auch diese Punkte garantiert werden können.

 

1.      Im Jahr 2020 wurde die "Erbacher Erklärung" zur Odenwaldbahn veröffentlicht.
Welche Schritte zur konkreten Umsetzung werden Sie als Landrat unternehmen, um die Umsetzung der Infrastrukturmaßnahmen im Kreis DaDi (Kreuzungsbahnhof Mühltal, verlängerte Bahnsteige, Bestellung neuer Triebwagen LINT 54) bis 2027 sicherzustellen?
Bislang wurde der RMV in all diesen Fragen nicht tätig.

2.      Bis zu welchem Datum werden Sie einen RE-Stundentakt Darmstadt Hbf - Erbach Mo-Fr ohne Lücken sicherstellen?
(Dieser ist ohne Infrastrukturausbau mit den vorhandenen Fahrzeugen möglich.)

3.      Bis zu welchem Datum werden Sie einen RB-Halbstundentakt Darmstadt Hbf - Babenhausen Mo-Fr ohne Lücken sicherstellen?
(Dieser ist ohne Infrastrukturausbau mit den vorhandenen Fahrzeugen möglich.)

4.      Bis zu welchem Datum werden Sie einen RB-Halbstundentakt Darmstadt Hbf - Pfungstadt Mo-Fr ohne Lücken sicherstellen?
(Dieser ist ohne Infrastrukturausbau mit den vorhandenen Fahrzeugen möglich.)

5.      Güterverkehr: Nach Umsetzung eines RE-Stundentakts Darmstadt Hbf - Erbach sowie des zusätzlichen RB-Stundentakts Darmstadt Hbf - Wiebelsbach ohne Lücken (beide Teil der Erbacher Erklärung) wäre auf der Odenwaldbahn Mo-Fr kein Güterverkehr mehr möglich.
Welche zusätzlichen Infrastrukturausbauten werden Sie initiieren, um Mo-Fr wieder Güterzüge auf der Odenwaldbahn zu ermöglichen?

6.      Welche Schritte werden Sie unternehmen, um Güterverkehr im Landkreis auf die Schiene zu verlangern, z. B. durch Infrastrukturerweiterungen, neue Ladestellen, Gleisanschlüsse etc.?

7.      Stehen Sie zur Trassensicherung der Gersprenztalbahn Groß-Bieberau - Reinheim während Ihrer vollen Amtszeit bis 2027?

8.      Im Rheingau-Taunus-Kreis gibt es Bestrebungen, die Aartalbahn vom bisherigen Streckeneigentümer anzukaufen.
Werden Sie das für die Gersprenztalbahn tun?

9.      Werden Sie sich für die vollständige Umsetzung des Konzepts "123 km Zukunft für Gersprenztalbahn und Odenwaldbahn" einsetzen, das u. a. die Reaktivierung der Gersprenztalbahn mit zwei Zügen pro Stunde und Richtung vorsieht?

10.  Corona: Die Auswirkungen auf die kommunalen Haushalte waren bereits im Verlauf des Kreiswahlkampfs absehbar.
Garantieren Sie den Fahrplanstand im Eisenbahn-, Straßenbahn- und Busverkehr vom März 2021 während Ihrer ganzen Amtszeit als Mindestangebot?

11.  Welche Fahrplanverbesserungen im Straßenbahn- und Busverkehr garantieren Sie für Ihre Amtszeit?
Sie können hier konkrete Linien, Orte und Takte benennen.

12.  Wann werden Sie ein 365-Euro-ÖPNV-Jahresticket für Alle einführen, und wird es im ganzen Landkreis inkl. ganzer Stadt Darmstadt gelten?

 

Hier nun die Original-Antworten der Kandidaten:

Klaus-Peter-Schellhaas (SPD)

Der Ausbau des ÖPNVs in unserer Region ist für mich ein wesentlicher Baustein für mehr Klima- und Umweltschutz und für mehr Lebensqualität. Mit einer echten Verkehrswende will ich die Attraktivität des ÖPNV steigern und mehr Menschen zum Umsteigen in abgasarme bzw. klimaneutrale Busse und Bahnen bewegen. Zentrale Punkte sind hierbei die Steigerung von Fahrtangeboten, der Ausbau der Schienenstrecken, ein höherer Komfort bei der Infrastruktur, mehr klimaneutrale Fahrzeuge und die Einführung eines 365 Euro Tickets für unsere Region.

Grundsätzliches (Frage 10)

Die Corona-Pandemie wird unsere kommunalen Haushalte massiv fordern, das ist richtig. Sie wird aber nicht nur Auswirkungen auf unsere finanzielle Situation haben, sondern wird auch das Mobilitätsverhalten der Menschen verändern. Ich gehe nicht davon aus, dass die Welt nach der Pandemie wieder auf Stand Februar 2020 zurückgeht: Freizeitverhalten, Berufsleben und Mobilitätsverhalten haben sich verändert und werden sich verändern. Dies müssen wir im Blick haben, beobachten und darauf angemessen reagieren.

Schienenverkehr (Frage 1-4)

Die schienengebundenen Verkehre sind die zentralen Achsen unseres ÖPNV Angebots. Mit Streckenverläufen von Ost nach West, als auch von Nord nach Süd sind die Kommunen in unserem Landkreis gut an das Schienennetz angebunden. Mit der Odenwaldbahn haben wir ein attraktives Angebot, mit dem die Pendlerinnen und Pendler auch aus der ländlichen Region schnell die zentralen Punkte im Rhein-Main-Gebiet erreichen. Da das Angebot so stark nachgefragt wird, müssen wir es zeitnah weiter ausbauen. Mit der „Erbacher Erklärung“ wurden die zentralen Ausbaustufen benannt und ich werde mich für deren Umsetzung einsetzen. Gleiches gilt für eine Taktverdichtung auf den von Ihnen genannten Linien. Hier wurden in der Vergangenheit schon die Takte in der Hauptverkehrszeit ausgeweitet - eine weitere Ausweitung der Angebote mit dem Ziel eines durchgängigen Taktes wird von meiner Seite begrüßt und unterstützt. Wichtig ist mir auch der Ausbau der S-Bahn Verbindungen. In einem 1. Schritt die S-Bahnverlängerung nach Dieburg und als Vision der S-Bahn-Ring  Frankfurt – Dieburg - Darmstadt -Frankfurt

Güterverkehr (5-6)

Die Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene ist aus meiner Sicht ein weiterer wesentlicher Baustein für mehr Klimaschutz. Hier sehe ich allerdings den Ausbau von nationalen, bzw. internationalen Hauptrouten für den Güterverkehr als wesentlich an. Ob eine Nutzung der Schiene für den regionalen Güterverkehr (z.B. auf der Odenwaldbahn) sich tragen würde, sollten wir im Auge behalten und bei Bedarf angehen. Mein Fokus liegt aber zurzeit klar auf dem Ausbau von Kapazitäten für den Personennahverkehr auf dieser Strecke.

Gersprenztalbahn (Frage 7-9)

Ich bin kein Freund davon, mögliche Zukunftsprojekte mit Entscheidungen in der Gegenwart unmöglich zu machen. Auch wenn ein Ausbau einer Strecke von Reinheim nach Groß-Bieberau zurzeit in keinem ausreichenden Verhältnis der Kosten und Nutzen steht, sollte man die Gersprenztalbahn nicht für immer stilllegen und die Stecke entwidmen. Vielleicht fällt uns in naher Zukunft ein Lösungsweg ein, wie man diese ehemalige Strecke so aktivieren kann, dass sie unser Streckennetz ergänzt. Wichtig ist aber auch, dass der Erhalt der Strecke den Bau der Umgehungsstraße in Groß-Bieberau nicht gefährden darf.

Ausbau des Straßenbahn- und Busverkehrs (Frage 11)

Wie eingangs erwähnt, will ich die Attraktivität des ÖPNVs steigern. Hierzu gehört auch der Ausbau der Verkehrsträger. Mit dem neuen Straßenbahnkonzept für Darmstadt und angeschlossenen Kommunen in Darmstadt-Dieburg werden wir zeitnah das Angebot verbessern. Der Busverkehr aus den östlichen Kommunen soll mit der Busspur am Ostbahnhof schneller die Wissenschaftsstadt erreichen. Und mit dem „DA-DI Liner“ erproben wir in den nächsten drei Jahren einen neuen Ansatz von Mobilität. Mit Kleinbussen kann jede und jeder zukünftig in seiner Teilregion direkt von A nach B fahren und so Fahrzeiten abkürzen. Gerade für den ländlichen Raum und die Mobilität älterer Menschen sehe ich hier einen großen Gewinn. Und dann sind da noch die großen Zukunftsprojekte des Straßenbahnausbaus nach Roßdorf/Groß-Zimmern, im westlichen Griesheim und ggf. nach Weiterstadt.

365 Euro Ticket (Frage 12)

Neben dem Ausbau des ÖPNVs und seiner Infrastruktur gehört der Preis zu den wesentlichen Entscheidungskriterien, welches Verkehrsmittel man wählt. Ich bin überzeugt, dass wir mit einem solchen Ticket für unsere Region mehr Menschen für der ÖPNV gewinnen können. Einfach wird die Finanzierung nicht - aber es ist unser zentrales Ziel. Jetzt gilt es weitere Akteure zu gewinnen, dies gemeinsam mit uns umzusetzen.

 

Robert Ahrnt (Grüne)

1.      Im Jahr 2020 wurde die "Erbacher Erklärung" zur Odenwaldbahn veröffentlicht.
Welche Schritte zur konkreten Umsetzung werden Sie als Landrat unternehmen, um die Umsetzung der Infrastrukturmaßnahmen im Kreis DaDi (Kreuzungsbahnhof Mühltal, verlängerte Bahnsteige, Bestellung neuer Triebwagen LINT 54) bis 2027 sicherzustellen?
Bislang wurde der RMV in all diesen Fragen nicht tätig.
Die Aussage, wonach der RMV bislang nicht tätig wurde, kann ich nicht bestätigen. Der RMV muss mit der Deutschen Bahn eine Finanzierungs- und Bauvereinbarung verhandeln, um den Bahnsteigverlängerungen duerch die DB Netz näher zu kommen. Der RMV hat kein eigenes Baurecht an der Strecke. Sollte ich zum Landrat gewählt werden, würde ich in künftigen Verhandlungen mit dem künftigen Ersten Beigeordneten darauf hinwirken, den Dezernatsbereich ÖPNV direkt beim Landrat anzusiedeln. Mit einer HGO-Zuständigkeit könnte ich dann dafür sorgen, dass meine Unterschrift unter der "Erbacher Erklärung" beim RMV ernst genommen wird. Wir brauchen mehr Kapazität und dichteren Takt.

2.      Bis zu welchem Datum werden Sie einen RE-Stundentakt Darmstadt Hbf - Erbach Mo-Fr ohne Lücken sicherstellen?
(Dieser ist ohne Infrastrukturausbau mit den vorhandenen Fahrzeugen möglich.)

3.      Bis zu welchem Datum werden Sie einen RB-Halbstundentakt Darmstadt Hbf - Babenhausen Mo-Fr ohne Lücken sicherstellen?
(Dieser ist ohne Infrastrukturausbau mit den vorhandenen Fahrzeugen möglich.)

4.      Bis zu welchem Datum werden Sie einen RB-Halbstundentakt Darmstadt Hbf - Pfungstadt Mo-Fr ohne Lücken sicherstellen?
(Dieser ist ohne Infrastrukturausbau mit den vorhandenen Fahrzeugen möglich.
Zu keinem Datum kann gegenwärtig eine zukünftige Bestellung (Fragen 2-4) sichergestellt werden. Das umfangreiche Programm zur Verbesserung des ÖPNV aus dem Lokalen Nahverkehrsplan ist genauso wie zusätzliche Wünsche finanziell nicht gesichert und steht damit unter einem Finanzierungsvorbehalt. Die finanziell schwierige Lage des Kreises in den kommenden Jahren ist Fakt. Daher gilt leider: Keine Versprechungen möglich. Im übrigen ist jede Kostenfrage nur mit dem Kreistag zu beantworten. Die Mehrheitsverhältnisse im Kreistag sind Ihnen bekannt. Alle genannten Verbeserungen finde ich gut.

5.      Güterverkehr: Nach Umsetzung eines RE-Stundentakts Darmstadt Hbf - Erbach sowie des zusätzlichen RB-Stundentakts Darmstadt Hbf - Wiebelsbach ohne Lücken (beide Teil der Erbacher Erklärung) wäre auf der Odenwaldbahn Mo-Fr kein Güterverkehr mehr möglich.
Welche zusätzlichen Infrastrukturausbauten werden Sie initiieren, um Mo-Fr wieder Güterzüge auf der Odenwaldbahn zu ermöglichen?

6.      Welche Schritte werden Sie unternehmen, um Güterverkehr im Landkreis auf die Schiene zu verlangern, z. B. durch Infrastrukturerweiterungen, neue Ladestellen, Gleisanschlüsse etc.?
5+6: Angesichts der erheblichen Unterfinanzierung in Pflichtaufgaben des Kreises ist für mich nicht vorstellbar, dass der Kreistag in den kommenden 6 Jahren einen finanziellen Beitrag zum Ausbau des Güterverkehrs beschließen kann. Der Bund ist für den Güterverkehr zuständig, die Gemeinden für die Baugebiete oder Gewerbeansiedlungen. Solange es noch zahlreiche unsanierte Schulen im Kreis gibt, ist daher nur eine planerische und koordinierende Mitarbeit in einem zu initiierenden Runden Tisch Güterverkehr möglich. Diesen würde ich persönlich leiten wollen. Wenn Verkehrswende gelingen soll, müssen mehr Güter auf die Bahn.

7.      Stehen Sie zur Trassensicherung der Gersprenztalbahn Groß-Bieberau - Reinheim während Ihrer vollen Amtszeit bis 2027?
Ja.

8.      Im Rheingau-Taunus-Kreis gibt es Bestrebungen, die Aartalbahn vom bisherigen Streckeneigentümer anzukaufen.
Werden Sie das für die Gersprenztalbahn tun?
Diese Kostenfrage ist - genauso wie die Frage 6 - nicht ohne den Kreistag beantwortbar. Daher gilt die gleiche Antwort wie bei Frage 6. Sollte die Trasse für wenig Geld zu erwerben sein, würde ich mich mit meiner vollen Kraft dafür einsetzen. Mein Beruf ist Stadtplaner. Eine vorhandenen Bahnstrecke muss für die Zukunft erhalten bleiben.

9.      Werden Sie sich für die vollständige Umsetzung des Konzepts "123 km Zukunft für Gersprenztalbahn und Odenwaldbahn" einsetzen, das u. a. die Reaktivierung der Gersprenztalbahn mit zwei Zügen pro Stunde und Richtung vorsieht?
Nein. Solange die Verkehrswende durch wirtschaftliche Rahmenbedingungen gesamtgesellschaftlich blockiert ist, bleibt die Reaktivierung des Schienenverkehrs nach Groß-Bieberau unwirtschaftlich. Ich bin jedoch zuversichtlich, dass der Klimawandel den politischen Druck weiter erhöhen wird.

10.  Corona: Die Auswirkungen auf die kommunalen Haushalte waren bereits im Verlauf des Kreiswahlkampfs absehbar.
Garantieren Sie den Fahrplanstand im Eisenbahn-, Straßenbahn- und Busverkehr vom März 2021 während Ihrer ganzen Amtszeit als Mindestangebot? Nein.

11.  Welche Fahrplanverbesserungen im Straßenbahn- und Busverkehr garantieren Sie für Ihre Amtszeit?
Sie können hier konkrete Linien, Orte und Takte benennen.
10+11. Keine. Als Landrat wäre ich auf Stimmen aus der neuen Koalition angewiesen. Es ist mir unmöglich, Grantien für das Verhalten anderer Menschen abzugeben.

12.  Wann werden Sie ein 365-Euro-ÖPNV-Jahresticket für Alle einführen, und wird es im ganzen Landkreis inkl. ganzer Stadt Darmstadt gelten?
Diese Frage hat wenig mit der Landratswahl zu tun. Die politschen Mehrheiten in den Parlamenten wurde gerade erst durch die Kommunalwahl neu sortiert. Die neue Koalition im Kreis hat in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart, dass ein 365-Euro-Ticket für das RMV-Gebiet eingeführt werden soll. Mit anderen Worten: Gar nicht, denn die Mehrheit im RMV ist nicht willens oder in der Lage, dafür zu zahlen.Würde das Land Hessen bezahlen, wäre eine solche Entscheidung sehr schnell möglich. Das Land Hessen orientiert sich dabei aber nicht am Ausgang der Landratswahl in Dadi :-)

 

Tom Volkert (Linke)

1.      Im Jahr 2020 wurde die "Erbacher Erklärung" zur Odenwaldbahn veröffentlicht.
Welche Schritte zur konkreten Umsetzung werden Sie als Landrat unternehmen, um die Umsetzung der Infrastrukturmaßnahmen im Kreis DaDi (Kreuzungsbahnhof Mühltal, verlängerte Bahnsteige, Bestellung neuer Triebwagen LINT 54) bis 2027 sicherzustellen?
Bislang wurde der RMV in all diesen Fragen nicht tätig.

>>> Generell: Alle Maßnahmen, welche zu einer Verbesserung des öffentlichen Nahverkehr dienen werde unterstützt.

Die Maßnahmen sind zu unterscheiden in „kostenneutralen Maßnahmen“ und „Kosten auslösende Maßnahmen“

Alle kostenneutralen Maßnahmen, welche eine Verbesserung zur Folge hätten, sollten umgehend / am besten zum nächst möglichen Zeitpunkt umgesetzt werden.

Entsprechende Ressourcen (Mitarbeiter / Planstellen / Infrastruktur) sind für die Umsetzung bereitzustellen.

Bei Maßnahmen welche erst „finanziert“ werden müssen, ist genau diese Finanzierung (Kosten/Nutzen-Effekte) zu klären.

 

2.      Bis zu welchem Datum werden Sie einen RE-Stundentakt Darmstadt Hbf - Erbach Mo-Fr ohne Lücken sicherstellen?
(Dieser ist ohne Infrastrukturausbau mit den vorhandenen Fahrzeugen möglich.)

Wie oben genannt, umgehend / am besten zum nächst möglichen Zeitpunkt umgesetzt werden

Bis zu welchem Datum werden Sie einen RB-Halbstundentakt Darmstadt Hbf - Babenhausen Mo-Fr ohne Lücken sicherstellen?
(Dieser ist ohne Infrastrukturausbau mit den vorhandenen Fahrzeugen möglich.)

Wie oben genannt, umgehend / am besten zum nächst möglichen Zeitpunkt umgesetzt werden

 

3.      Bis zu welchem Datum werden Sie einen RB-Halbstundentakt Darmstadt Hbf - Pfungstadt Mo-Fr ohne Lücken sicherstellen?
(Dieser ist ohne Infrastrukturausbau mit den vorhandenen Fahrzeugen möglich.)

Wie oben genannt, umgehend / am besten zum nächst möglichen Zeitpunkt umgesetzt werden

4.      Güterverkehr: Nach Umsetzung eines RE-Stundentakts Darmstadt Hbf - Erbach sowie des zusätzlichen RB-Stundentakts Darmstadt Hbf - Wiebelsbach ohne Lücken (beide Teil der Erbacher Erklärung) wäre auf der Odenwaldbahn Mo-Fr kein Güterverkehr mehr möglich.
Welche zusätzlichen Infrastrukturausbauten werden Sie initiieren, um Mo-Fr wieder Güterzüge auf der Odenwaldbahn zu ermöglichen?

Siehe unter Punkt 10

5.      Welche Schritte werden Sie unternehmen, um Güterverkehr im Landkreis auf die Schiene zu verlangern, z. B. durch Infrastrukturerweiterungen, neue Ladestellen, Gleisanschlüsse etc.?

Weiter siehe unter Punkt 10

 

6.      Stehen Sie zur Trassensicherung der Gersprenztalbahn Groß-Bieberau - Reinheim während Ihrer vollen Amtszeit bis 2027?

Weiter siehe unter Punkt 10

7.      Im Rheingau-Taunus-Kreis gibt es Bestrebungen, die Aartalbahn vom bisherigen Streckeneigentümer anzukaufen.
Werden Sie das für die Gersprenztalbahn tun?

Weiter siehe unter Punkt 10

8.      Werden Sie sich für die vollständige Umsetzung des Konzepts "123 km Zukunft für Gersprenztalbahn und Odenwaldbahn" einsetzen, das u. a. die Reaktivierung der Gersprenztalbahn mit zwei Zügen pro Stunde und Richtung vorsieht?

Weiter siehe unter Punkt 10

9.      Corona: Die Auswirkungen auf die kommunalen Haushalte waren bereits im Verlauf des Kreiswahlkampfs absehbar.
Garantieren Sie den Fahrplanstand im Eisenbahn-, Straßenbahn- und Busverkehr vom März 2021 während Ihrer ganzen Amtszeit als Mindestangebot?

Wir gehen von erheblichen Veränderungen der Region „nach Corona“ aus. Das aktuelle Mindestangebot soll auf jeden Fall solange es benötigt wird erhalten bleiben. Was sich in den nächsten 5 Jahren alles verändern wird, kann ich noch nicht absehen. Somit wäre die dann z.B. in 4 Jahre notwendige Mobilitätsgarantie evtl. an diese Zukunft anzupassen.

Wer was anderes garantiert hat wohl eine Kristallkugel, welche mir leider nicht zur Verfügung steht.

10.  Welche Fahrplanverbesserungen im Straßenbahn- und Busverkehr garantieren Sie für Ihre Amtszeit?
Sie können hier konkrete Linien, Orte und Takte benennen.

Der Betrieb vorhandener Schieneninfrastruktur macht sehr viel Sinn auch in der Zukunft.

Der Neuaufbau von Schieneninfrastruktur auf der Fernstrecke ist ebenfalls eine gute Sache.

Im lokalen Bereich kann ein Aufbau von neuer Schieneninfrastruktur sinnvoll sein. Es sind jedoch auch die neuen Alternativen zu berücksichtigen.

Das Autonome Fahren in Kleinstbussen mit und ohne Schienenbindung ist eine solche Alternative.

Mir ist zur Zeit nicht bekannt ob solche Überlegungen bereits in die aktuelle Planung eingeflossen sind. Wenn nicht wäre es zu prüfen ob man die oben genannten Punkte (4,5,6,7,8&10)

Ggf. damit lösen könnte. Bzw. ob man durch den Einsatz neuer Technologien eine zusätzliche Verbesserung schaffen könnte / die von ihnen angesprochenen Probleme damit kostengünstiger und schneller lösen könnte.

Beispiele für eine aktuelle Erprobung gibt es z.B. in Youtube unter :

Autonom fahrende Busse drehen erste Runden in der Smart City Monheim am Rhein. unter https://www.youtube.com/watch?v=Q9UcJtbCSqU

Wir sind mit dem ersten öffentlichen autonomen Bus in Deutschland gefahren https://www.youtube.com/watch?v=K58wQvP15Fs

Autonome Busse: Aus Busfahrern werden Operatoren | BR24  https://www.youtube.com/watch?v=eNPrIODt8qA

E-Shuttle: Autonomer Bus fährt jetzt durch Hamburg  https://www.youtube.com/watch?v=8u7h0LwzGMk

 

Durch Einsatz solcher Fahrzeuge wird kurzfristig der Personennahverkehr umfangreich ausbaufähig. Die Taktzahlen hängen dann ab von der Anzahl der Verfügbaren Busse und der Anzahl der Menschen, sowie deren individuellen Ziele.

Otokar baut autonom fahrenden Bus https://www.youtube.com/watch?v=DNYLCw8q4M8

Es gibt auch Modelle, welche entweder Menschen oder Güter transportieren können.

U-Shift – modulares, autonomes Fahrzeugkonzept der Zukunft  https://www.youtube.com/watch?v=ZJtopEtaGeU

 

Man könnte z.B. heute stillgelegte Gleistrecken einfach für solche Fahrzeuge wieder verwenden ohne hohen Investition in die Strecke, statt dessen besser mehr Fahrzeuge.

Diese Fahrzeuge könnten dann in naher Zukunft durch Einsatz von KI (künstlicher Intelligenz) den kpl. Individualverkehr mittelfristig ersetzen.

Autonomes Fahren | MOTION - Das ÖAMTC Innovationsmagazin  https://www.youtube.com/watch?v=rfeBQbEKNZk

 

Somit sollte man mit der HEUTIG verfügbaren Technik die Planung der Zukunft gestalten. Die Problemlösung des Öffentlichen Nahverkehr alleine mit der Technologie des letzten Jahrhunderts lösen zu wollen scheint mir hier zu kurz gesprungen. Bald gibt es für weniger Geld bessere Transportmöglichkeiten (Busse on demand). Jede Adresse des Kunden ist individuell anfahrbar, was für die älter werdende Gesellschaft ein riesiges Argument wäre  (ebenso für alle Menschen ohne Führerschein usw.).

 

11.  Wann werden Sie ein 365-Euro-ÖPNV-Jahresticket für Alle einführen, und wird es im ganzen Landkreis inkl. ganzer Stadt Darmstadt gelten?

Um die Attraktivität des ÖPNVs deutlich zu erhöhen ist diese Maßnahme sehr sinnvoll. Daher sofort, spätestens sobald die Finanzierung sichergestellt ist.

Ich hoffe mit dieser E-Mail die gestellten Fragen zu Ihrer Zufriedenheit beantwortet zu haben. Stehe natürlich auch für Rückfragen gerne zur Verfügung.

Luke Laumann (Satire-Partei)

1.      Im Jahr 2020 wurde die "Erbacher Erklärung" zur Odenwaldbahn veröffentlicht. Welche Schritte zur konkreten Umsetzung werden Sie als Landrat unternehmen, um die Umsetzung der Infrastrukturmaßnahmen im Kreis DaDi (Kreuzungsbahnhof Mühltal, verlängerte Bahnsteige, Bestellung neuer Triebwagen LINT 54) bis 2027 sicherzustellen? Bislang wurde der RMV in all diesen Fragen nicht tätig

Zunächst einmal sollte ein großer Fokus auf die Reaktivierungs-Agenda der Gersprenztalbahn gelegt werden, indem das beste Bauteam der gesamten Bundesrepublik Deutschlands mit dieser beauftragt wird. Gemeint ist natürlich das Kompetenzteam des inzwischen fertiggestellten Flughafens Berlin Brandenburg (BER). Mit diesen Spezialisten unter Vertrag steht der Reaktivierung der Gersprenztalbahn nichts mehr im Wege. Ein genauer Zieltermin wird mit dem Projektleiter noch ausgelost, da sich dieser aber leider aktuell nicht auffindbar in der Wüste versteckt hält, kann die Findung des Bauabschlusstermins sich noch etwas hinziehen. Um die Umsetzung sicherzustellen, werde ich sowohl der Vias als auch der RMV ein Angebot machen, welches sie nicht ablehnen können.

2.      Bis zu welchem Datum werden Sie einen RE-Stundentakt Darmstadt Hbf - Erbach Mo-Fr ohne Lücken sicherstellen?

Da Ich mit einem Wahlsieg von 100%+X rechnen, verspreche ich Ihnen und den Bürgerinnen und Bürgern einen RE-Stundentakt Darmstadt Hbf – Erbach ab dem 31. Mai zur Verfügung zu stellen. Versprochen!

3.      Bis zu welchem Datum werden Sie einen RB-Halbstundentakt Darmstadt Hbf - Babenhausen Mo-Fr ohne Lücken sicherstellen?

Da Ich mit einem Wahlsieg von 100%+X rechnen, verspreche ich Ihnen und den Bürgerinnen und Bürgern einen RB-Halbstundentakt Darmstadt Hbf - Babenhausen ab dem 31. Mai zur Verfügung zu stellen. Versprochen!

4.      Bis zu welchem Datum werden Sie einen RB-Halbstundentakt Darmstadt Hbf - Pfungstadt Mo-Fr ohne Lücken sicherstellen?

Da Ich mit einem Wahlsieg von 100%+X rechnen, verspreche ich Ihnen und den Bürgerinnen und Bürgern einen RB-Halbstundentakt Darmstadt Hbf - Pfungstadt ab dem 31. Mai zur Verfügung zu stellen. Versprochen!

5.      Güterverkehr: Nach Umsetzung eines RE-Stundentakts Darmstadt Hbf - Erbach sowie des zusätzlichen RB-Stundentakts Darmstadt Hbf - Wiebelsbach ohne Lücken (beide Teil der Erbacher Erklärung) wäre auf der Odenwaldbahn Mo-Fr kein Güterverkehr mehr möglich. Welche zusätzlichen Infrastrukturausbauten werden Sie initiieren, um Mo-Fr wieder Güterzüge auf der Odenwaldbahn zu ermöglichen?

Um ausreichenden Platz für den Personenverkehr auf Schienen gewährleisten zu können, strebe Ich den Ausbau der Landes- und Bundesstraßen im gesamten Kreis an, um die Schiene vom Güterverkehr zu entlasten und ihn komplett auf die Straße zu verlagern. Das ist nicht nur billiger für viele Unternehmen, sondern schafft auch noch Arbeitsplätze! Wenn das nicht als Argument nicht reicht, weiß ich auch nicht mehr weiter.

6.      Welche Schritte werden Sie unternehmen, um Güterverkehr im Landkreis auf die Schiene zu verlangern, z. B. durch Infrastrukturerweiterungen, neue Ladestellen, Gleisanschlüsse etc.?

Um die geplante Entlastung des Schienennetzes zu bewerkstelligen, ist ein Ausbau des Güterbahnhofs in Darmstadt erforderlich! Dieser müsste um mehrere Lade- und Entladestationen für LKWs erweitert werden, um den immensen Güterverkehr bewerkstelligen zu können. Sollte die Stadt Darmstadt mein einmaliges Super-Duper-Sonderangebot nicht akzeptieren, so wird der nächstbeste Standort für dieses Vorhaben ausgewählt. Aktuell steht der Plan die Grube Messel, geht da überhaupt noch einer hin, zuzuschütten und dort einen riesigen Fracht-Umschlagplatz mit direkter Verbindung zum bald entstehenden Gernsheimer “EUROPORT DADI“ (siehe Wahlprogramm der Kommunalwahl, Punkt 4) zu errichten.

7.      Stehen Sie zur Trassensicherung der Gersprenztalbahn Groß-Bieberau - Reinheim während Ihrer vollen Amtszeit bis 2027?

Durch den voraussichtlich unendlichen Wechsel der Projektleiter (siehe Frage 1) ist eine Trassensicherung bis 2027 leider fast unmöglich. Aber keine Sorge, durch den Ausbau der Landes- und Bundesstraßen wird ein Schienenersatzverkehr angeboten, welcher für einen Aufpreis von 2,50 Euro genutzt werden kann. Dieses Angebot kann vom tatsächlichen Preis abweichen.

8.      Im Rheingau-Taunus-Kreis gibt es Bestrebungen, die Aartalbahn vom bisherigen Streckeneigentümer anzukaufen. Werden Sie das für die Gersprenztalbahn tun?

Um den Projektleitern so viel Platz, Zeit und Kreativität für die Umsetzung des Bauvorhabens zu geben, sollte die Gersprenztalbahn vom bisherigen Streckeneigentümer abgekauft werden, natürlich zu einem völlig überteuerten Preis, aber ich denke, das versteht sich von selbst!

9.      Werden Sie sich für die vollständige Umsetzung des Konzepts "123 km Zukunft für Gersprenztalbahn und Odenwaldbahn" einsetzen, das u. a. die Reaktivierung der Gersprenztalbahn mit zwei Zügen pro Stunde und Richtung vorsieht?

Sobald der zu diesem Zeitpunkt amtierende Projektleiter die erfolgreiche Fertigstellung bekannt gibt, sollte nicht nur mit zwei Zügen pro Stunde geplant werden, sondern mit einem 15-Minuten-Takt. Leider ist es zum aktuellen Zeitpunkt nicht absehbar, wann dies eintreffen wird, aber ich verspreche allen Bürgerinnen und Bürgern Bescheid zu sagen sobald es so weit ist. Versprochen!

10.  Corona: Die Auswirkungen auf die kommunalen Haushalte waren bereits im Verlauf des Kreiswahlkampfs absehbar. Garantieren Sie den Fahrplanstand im Eisenbahn-, Straßenbahn- und Busverkehr vom März 2021 während Ihrer ganzen Amtszeit als Mindestangebot?

Versprochen, versprochen *Zwinkersmiley.

11.  Welche Fahrplanverbesserungen im Straßenbahn- und Busverkehr garantieren Sie für Ihre Amtszeit?

Um eine fairere Aufteilung des ÖPNV Netzes zu gewährleisten, strebe ich ein sehr gutes Konzept an, welches beinhaltet, dass je weniger Einwohner ein Ort hat, umso mehr Busse dort fahren sollen. Je mehr Einwohner eine Kommune hat desto weniger Busse sollen dort verkehren. Dies führt zu einem enormen Anstieg der Wohnungsumzüge, was die Bevölkerung im ganzen Kreis recht gleichmäßig auf alle Kommunen verteilen sollte. So kann dann eine Aufteilung des ÖPNV-Netzes gewährleistet werden.

Des Weiteren werde ich mich dafür einsetzten, dass unser Kreis zu einem Versuchskreis des kostenlosen ÖPNVs wird. Somit kann auch die Nutzung des ÖPNV erhöht werden und für eine sehr gute Ausnutzung des neu geschaffenen Netzes gesorgt werden. Sollte das Projekt allen Erwartungen entgegen scheitern, werde ich mich dafür einsetzen ein 111,- Euro-Jahresticket einzuführen!

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