Pressemitteilung des VCD Darmstadt-Dieburg e. V. vom 24.05.16
Verstaubte Straßenpläne bringen Feinstaub
VCD fordert mehr Schiene und kündigt eigene progressive Mobilitätskonzepte an
DARMSTADT / DARMSTADT-DIEBURG, 24.05.16. Zurückgewiesen hat der Verkehrsclub
Deutschland (VCD) den „rückständigen“ Vorstoß des Landrats Klaus-Peter
Schellhaas (SPD) und Oberbürgermeisters Jochen Partsch
(Grüne) zu einer Nordostumgehung Darmstadts. „Kaum ist die Tinte unter der
letzten Niederschrift der Darmstädter Stadtverordnetenversammlung der
abgelaufenen Wahlperiode trocken, werden deren Beschlüsse bereits ignoriert.“
Der VCD fordert Stadt und Kreis auf, den ÖPNV-Ausbau nicht „neben dem
Straßenbau“ zu verfolgen, sondern stattdessen. Konkret wünscht der VCD eine
normalspurige Stadt-Land-Bahn vom Weißen Turm nach Groß-Zimmern und auf
der Odenwaldbahn sowie Direktzüge aus Groß-Zimmern und Roßdorf via
Nordbahnhof nach Frankfurt. Auch müssten Direktzüge von Riedstadt über
Weiterstadt nach Darmstadt Nord fahren. Der Takt von Bus und Straßenbahn dürfe
nicht, wie im „Angebotskonzept“ von Dadina, Stadt und
Heag auf 20-Minuten-Abstände verschlechtert sondern
müsse auf 10-Minuten-Takt innerstädtisch sowie ganztägig auf
15-Minuten-Takt nach Alsbach verdichtet werden. Alle
genannten Maßnahmen lassen sich weitaus schneller umsetzen als
feinstaubbringende Straßen.
„Weitere Straßen machen die Luft in Darmstadt und der Region noch schlechter,“ erklärt VCD-Vorstand Arno Hecker. „Nach der Kommunalwahl
holen die Grünen die Ideen der ‚Asphalt-Cowboys‘ aus der Versenkung, die sie
noch 2013 kritisierten.“ Im April 2015 haben Stadt und Kreis die
Busverbindungen aus Roßdorf, Dieburg, Münster und Eppertshausen
reduziert. Die ÖPNV-Dezernenten Fleischmann und Zuschke
fabulieren von „visionären Faktoren“, welche den Nutzen der überteuerten,
kapazitätsmindernden Schmalspurtram in den Ostkreis verdoppeln müssten, die
dann alle Busfahrgäste zum Umstieg zwingt. Der im Ampelkoalitionsvertrag
gewünschte zweigleisige Odenwaldbahn-Ausbau scheint schon schubladisiert.
Progressive Ideen wie die Stadt-Land-Bahn hingegen lassen die ÖPNV-Dezernenten
Fleischmann und Zuschke durch teure Gutachten
schlechtmachen: „Die politisch Verantwortlichen der Region haben kein eigenes
Konzept, und planen mit dem 20-Minuten-Takt (gleich 1/3 mehr Wartezeit) nun den
nächsten Anschlag auf die umweltverträglichen Verkehrsmittel,“ erklärt Hecker.
„Das sogenannte Angebotskonzept sieht an Schultagen allein bei der Straßenbahn
15 % weniger Fahrten vor.“ Gleichzeitig preist der Magistrat 1/3 kürzere
Wartezeiten für Autos an der Rhein-/Neckar-Straße als verkehrspolitische
Großtat.
Der VCD kündigt für den künftigen Dadina-Nahverkehrsplan
eigene Konzepte an, die einen wirklichen Beitrag zur umweltverträglichen
Mobilität in Kreis und Stadt leisten.
Link zum Grünen-Zitat "Asphalt-Cowboys" vom 10.03.13: Pressemeldung | BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Kreisverband Darmstadt-Dieburg
Link zur Kurzfassung der HEAG/Dadina/Stadt-Netzuntersuchung: http://odenwaldbahn.de/151127-netzuntersuchung-dadina-heag-ptv-kurzfassung-12-s.pdf
Das Bild oben zeigt, wie oft die Stadt-Land-Bahn ab Darmstadt Weißer Turm in den Ostkreis fahren könnte. (Bildnachweis: Uwe Schuchmann)
(http://tinyurl.com/160524pmnou)