Pressemitteilung des VCD Darmstadt-Dieburg e. V. vom 21.01.18

Odenwaldbahn-„Sardinos“:

VCD unterstützt ehrenamtliche Kreis-Politiker

 

DARMSTADT-DIEBURG, 21.01.2018

 

Nachdem auch die von den ÖPNV-Dezernenten Christian Fleischmann und Dr. Barbara Boczek gelobten LINT-54-Fahrzeuge im Empfinden der Fahrgäste nicht zu einer Entspannung in den „Sardinos“ genannten HVZ-Zügen der Odenwaldbahn geführt haben, erneuert der Verkehrsclub Deutschland (VCD) seine Forderung nach Vier-Wagen-Doppelstockzügen für die Strecke. „Einige ehrenamtliche Kreispolitiker möchten von uns wissen, wer für die Finanzierung größerer Kapazitäten verantwortlich ist,“ erklärt der zweite Vorsitzender Arno Hecker. „Daher haben wir allen Kreistagsfraktionen einen Anfragen-Entwurf zugeschickt.“ Dieser ist auch im Internet unter www.odenwaldbahn.de/180121-vcd-pm-odw-anfrage.htm verfügbar.

 

„Bei der Vorfinanzierung von Straßenplanungen fragt kaum ein Politiker nach der finanziellen Zuständigkeit, ebensowenig wird die Übernahme von Ortsdurchfahrten aus der Bundesverantwortung in kommunale Hoheit hinterfragt, sobald eine Ortsumfahrung fertiggestellt ist. Nur beim ÖPNV verlangt die Politik von ehrenamtlich Tätigen wie dem VCD nach Finanzierungsvorschlägen, statt die Notwendigkeiten zu erkennen und zu handeln,“ erklärt VCD-Sprecher Arno Hecker. „Um Licht ins Dunkel zu bringen, haben wir den Kreistagsfraktionen einen Anfragen-Entwurf zugeschickt. Kreistagsanfragen werden deutlich schneller beantwortet als VCD-Anfragen in Dadina-Fahrgastbeirat. Nun haben es die Kreispolitiker in der Hand, die finanzielle Verantwortung für größere Kapazitäten herauszufinden.“

 

Entwurf Anfrage

 

Vorbemerkung:

Im Mai 2017 hat der Kreistag einen Antrag zum Einsatz von Doppelstockwagen auf der Odenwaldbahn „für erledigt erklärt“. Der Kreisauschuss äußerte sich in der Kreistagssitzung nicht zu diesem Antrag. Auch nach der ab Mitte Dezember 2017 erfolgten Inbetriebnahme der zusätzlichen LINT54-Fahrzeuge häufen sich in den sozialen Medien sowie der Presse die Klagen von Fahrgästen über volle Züge, auch wenn diese in der maximal möglichen Itino-Dreifachtraktion fahren.

 

1.      Mit welchen Fahrgastzuwächsen von/nach Darmstadt in der Odenwaldbahn rechnet der Kreisausschuss im Vergleich zu 2016

a.       Durch das Schülerticket (gültig u. a. für Azubis)?

b.      Durch das Landesbedienstetenticket (gültig u. a. für RP-, TU-, Hochschulmitarbeiter)?

c.       Durch evtl. Diesel-Pkw-Fahrverbote (Urteil wird im Februar 2018 erwartet)?

2.      Welche Schritte hat der Kreisausschuss seit Mai 2017 unternommen, um größere Kapazitäten in der Hauptverkehrszeit (hier: Ankunft Darmstadt Ost aus dem Odenwald Mo-Fr zwischen 07:05 und 10:15 sowie Abfahrt in Darmstadt Ost zwischen 14:45 und 18:45 Richtung Odenwald) v. a. bei den 2018 planmäßig in Dreifachtraktion fahrenden Zügen bereitzustellen und so den unter 1. genannten Zuwächsen gerecht zu werden?

3.      Wer ist nach Ansicht des Kreisausschusses finanziell für die Bereitstellung größerer Kapazitäten verantwortlich?

4.      Hält der Kreisausschuss den Einsatz von Doppelstockwagen für ein geeignetes Mittel zur Steigerung der Kapazitäten vor 2027?

5.      Sind nach Kenntnis des Kreisausschusses die Tunnel und Brücken der Odenwaldbahn geeignet für Doppelstockwagen?

6.      Wie steht der Kreisauschuss zur Meinung, dass auch vier Doppelstockwagen (Länge je ca. 27 m) mit Lok auf der Odenwaldbahn eingesetzt werden können, wenn evtl. eine nicht am Bahnsteig stehende Tür durch mitfahrende Zugbegleiter gesichert wird (wie beim Main-Neckar-Ried-Express in Langen)?

7.      Welche weiteren Instrumente hält der Kreisausschuss für geeignet, um bis spätestens 2020 größere Kapazitäten in der Odenwaldbahn nach/von Darmstadt bereitzustellen?

8.      Wie wird sich der Kreisausschuss für größere Kapazitäten in der Odenwaldbahn einsetzen, die spätestens 2020 bereitstehen?

 

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( http://tinyurl.com/180121vcdpm )