Pressemitteilung des VCD Darmstadt-Dieburg e. V. vom 08.03.18

Schlechtes Pendlerparkhaus mit lilienblauer Verpackung
Vom Nürnbergs OB und anderen Städten lernen und die Menschen wohnortnah mit ÖPNV abholen

 

DARMSTADT, 08.03.18

 

Als negativen Beitrag zu Klimaschutz in Südhessen bezeichnet der Verkehrsclub Deutschland (VCD) die vom Magistrat verfolgte Planung eines Pendlerparkhauses an der B 26/Aschaffenburger Straße (DE vom 08.03.18: Neue Stellplätze am Stadion wird es nicht geben). Nur der Name "Mobilitätsstation" suggeriert Innovation, von der jedoch seit Jahren alle Verkehrsteilnehmer in und um Darmstadt nichts spüren: Lilienblaue Farbe macht das Pendlerparkhaus nicht besser. Anschließen sollten sich Stadt und Dadina der Erkenntnis der Nürnberger OB Ulrich Maly (SPD), der zuletzt erklärte: "Wer im Auto sitzt, steigt nicht mehr aus." Richtig ist es nach Ansicht des VCD, sowohl Pendler als auch Fans im Ostkreis wohnortnah mit ÖPNV mit normalspurigen Regional- und Stadt-Land-Bahnen abzuholen. Die Bahnstrecken aus dem Odenwald und Aschaffenburg müssen noch 2018 häufiger bedient und mit mehr Sitzplätzen ausgestattet werden. Erhalten werden muss die Bahn nach Groß-Bieberau.

 

Das Pendlerparkhaus, lilienblau umetikettiert als "Mobilitätsstation", sieht der VCD als "Ausdruck der Ratlosigkeit": Mit einer nicht förderfähigen, meterspurig-überteuerten Straßenbahn nach Groß-Zimmern und nicht leistungsfähigen Sammelbussen haben sich Dadina und Stadt in die selbstgewählte Sackgasse manövriert. Mit dem 2017 angekündigten Gutachten zur Odenwaldbahn wurde noch immer nicht begonnen. Förderfähig wäre eine Straßenbahn zum Parkhaus Aschaffenburger Straße nur, wenn alle Ostkreisbusse dort endeten und die Fahrgäste kurz vor dem Ziel zwangsweise umsteigen müssten - was noch mehr Menschen ins Auto treibt (belegt durchs Gutachterbüro ZIV im "Ohnefall" des Straßenbahngutachtens, S. 80). Noch mehr Auto-Pendler aus dem Ostkreis trübten die Klimabilanz des Kreises weiter ein. Der Verkehrs-Energieverbrauch im Kreis wächst seit 2010 unaufhaltsam ( http://www.schienenbuendnis.de/verkehrsenergieverbrauch-2010-2014.jpg ).

 

Der VCD fordert: Stattdessen müssen die Menschen wohnortnah abgeholt werden, wie der Nürnberger OB Ulrich Maly zuletzt erklärte. Gute Vorschläge des Regionalen Schienenbündnisses ( http://www.schienenbuendnis.de/ ) liegen vor - nötig sind nun Bildungsreisen von Magistrat und Dadina in erfolgreiche Städte. Chemnitz, Heilbronn, Karlsruhe, Kassel, Saarbrücken, die zeigen, wie man es richtig macht. Und Linz (Oberösterreich) plant bereits eine Dreischienengleis-Achse aus Normalspur und Schmalspur durch die Stadt.

 

Dreischienengleis Linz:
http://www.linza.at/die-muehlkreisbahn-faehrt-ab-2021-auf-einem-dreischienengleis-durch-linz/

 

Zitat OB Maly:
http://cdn.nordbayern.de/region/nuernberg/maly-wer-im-auto-sitzt-steigt-nicht-mehr-aus-1.7301477

 

Leitseite

( http://tinyurl.com/180308vcdpm )