Pressemitteilung der Odenwaldbahn-Initiative vom 07.08.19
Doppelstockwagen sind verfügbar und passen
an die Bahnsteige
RMV bleibt Beleg für angeblich nicht ausreichende Beschleunigungsstärke
schuldig
REGION ODENWALD, 07.08.19. Der Darstellung des RMV, dass Doppelstockwagen für die Odenwaldbahn nicht geeignet oder verfügbar bzw. Doppelstockzüge mit Loks nicht beschleunigungsstark genug wären, widerspricht die Odenwaldbahn-Initiative. Der RMV behauptet das in einer Pressemitteilung vom 07.08.19.
Die Fakten:
Bahnsteiglänge:
Die Längenproblematik besteht nur an wenigen Bahnsteigen mit ungünstigen
Signalstandorten. Sollte eine Tür des Vier-Wagen-Doppelstockzugs (dieser hat
ca. 450 Sitzplätze, also 90 mehr als ein Dreifach-Itino)
nicht am Bahnsteig stehen, kann sie durch mitfahrendes Zugpersonal gegen
Ausstieg gesichert werden.
Ein ähnliches Verfahren wurde bis vor Kurzem in Klein-Gerau bei der HLB-Linie
RB 75 angewandt.
Dieses Verfahren ist sicher und wird von den Eisenbahngewerkschaften
EVG und GDL mitgetragen:
Beschleunigungsstärke:
Die Odenwaldbahn-Initiative hat die Zugkonfiguration Vier-Wagen-Doppelstockzug
mit einer Lok der Baureihe 245 in den frei zugänglichen DB-Netz-Trassenfinder eingegeben.
Demnach ist eine Lok beschleunigungsstark genug, um die Fahrzeiten der
RB-82-Züge von/nach Frankfurt einzuhalten:
Den RMV fordert die Initiative auf, ein Testat als Beleg seiner Behauptungen vorzulegen und die Initiative als Vertretung der Fahrgäste zu beteiligen.
Verfügbarkeit von Doppelstockwagen:
Doppelstockwagen sind auf dem
Fahrzeugmarkt verfügbar, wie eine Internetrecherche der
Odenwaldbahn-Initiative belegt:
https://heros-rail.com/de/reisezugwagen/doppelstockwagen.html
Zuletzt hat das tschechische Eisenbahnunternehmen Regiojet in Deutschland 10 Doppelstockwagen von DB Regio gekauft, wie das renommierte Eisenbahn-Fachmagazin Railways Gazette meldet.
Fahrplanverbesserungen oder mehr
Sitzplätze seit Januar 2018 ..
... gab es für die Odenwaldbahn nicht. Der Fahrgastbeirats-Vorsitzende im
Odenwaldkreis beklagt, dass die Fahrgäste
v. a. aus dem Kreis Darmstadt-Dieburg teils nicht mehr mitfahren können:
Am Wochenende ...
... fahren viele Züge nur in Einfachtraktion und
Fahrgäste mit Fahrrädern müssen zurückbleiben, was den Tagestourismus im
Odenwald massiv schadet.
Langfristiger Ausbau
Der Ausbau kann mit den bisherigen Nutzen-Kosten-Untersuchungen nicht gestemmt
werden. Der RMV muss Bundesmittel auch für die Odenwaldbahn abgeben, diese
dürfen nicht nur im Ballungsraum Rhein-Main verbaut werden, sondern müssen auch
dem Kreis Darmstadt-Dieburg und dem Odenwaldkreis zugute kommen.
Forderungen der Odenwaldbahn-Initiative
· Unverzüglicher Einsatz von Vier-Wagen-Doppelstockzügen
· Am Wochenende Fahrt aller Züge von/nach Frankfurt und Darmstadt mindestens in Doppeltraktion
· Täglicher RE-Stundentakt Darmstadt Hbf - Wiebelsbach und Weiterfahrt nach Erbach, um den Odenwaldkreis halbstündlich anzubinden
· Beteiligung von Odenwaldbahn-Initiative und Regionalem Schienenbündnis Darmstadt-Dieburg an allen weiteren Schritten
Die Sicht der Odenwaldbahn-Initiative:
Der RMV reagiert seit 2005 zu langsam und zu zaghaft auf die Herausforderungen der Klimapolitik und speist die Fahrgäste der Odenwaldbahn mit falschen Behauptungen ab. Über das Verhalten des RMV ist die Odenwaldbahn-Initiative sehr betrübt.
( http://tinyurl.com/190807odwpm )