Pressemitteilung der Odenwaldbahn-Initiative vom 14.03.2020

„Normalspur schon eingleisig leistungsfähiger als meterspurige Straßenbahn“
Odenwaldbahn-Initiative korrigiert Aussagen der
Roßdörfer Bürgermeisterin
„Tram vom ersten Betriebstag an der Kapzitätsgrenze, Normalspur modular erweiterbar“

DARMSTADT / DARMSTADT-DIEBURG / ROSSDORF, 14.03.2020

Korrigiert hat die Odenwaldbahn-Initiative die Aussagen der Roßdörfer Bürgermeisterin und SPD-Kreistagsfraktionsvorsitzenden Christel Sprößler, der zufolge „die Stadt-Land-Bahn keine Option ist, weil sie nicht zweispurig ausgebaut werden kann“. (DE vom 14.03.2020) Ein Dadina-Gutachten weist sogar auf Erweiterungsmöglichkeiten hin. Jedoch kann die Straßenbahn im dichtestmöglichen 7,5-Min.-Takt pro Stunde 2.340 Menschen aus dem Kreis nach Darmstadt bringen, während ein Mischbetrieb auf einer eingleisigen Normalspurstrecke mit Ausweichbahnhof in Gundernhausen mit Stadt-Land-Bahn und Regionalbahn 2.400 Menschen ans Ziel bringt (und doch weniger Platz braucht als eine Straßenbahn).
Schon in ihrer niedrigsten Ausbaustufe ist die Normalspur also leistungsfähiger als die meterspurige Straßenbahn in ihrer höchsten Ausbaustufe, und die Normalspur kann anders als die Straßenbahn modular erweitert werden für mehr Fahrten.
(Kapazitätsberechung ist nachzulesen auf Seite 32 der „CDU-Kombi-Lösung aus dem Jahr 2016“.)

Ab dem ersten Betriebstag an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit aufgrund der begrenzten Haltestellenlängen und des maximal möglichen 7,5-Min.-Takts ist die Straßenbahn, während die Normalspurstrecke nach Groß-Zimmern später für dichtere Takte um zweigleisige Begegnungsabschnitte modular erweitert werden kann, wie das der RMV auch für die Dreieichbahn in Eppertshausen und die Odenwaldbahn zwischen Mühltal und Ober-Ramstadt vorsieht. Zudem ermöglicht ein Mischbetrieb ab Groß-Zimmern sowohl Stadt-Land-Bahnen zum Darmstädter Friedensplatz als auch Regionalbahnen nach Darmstadt Nord und Frankfurt und erreicht ab Roßdorf umsteigefrei und schneller genau die Ziele, die kein Roßdörfer via Bus-Umweg und Umstieg in Ober-Ramstadt ansteuern würde.

Eine zweigleisige Innenstadtstrecke für die Stadt-Land-Bahn zwischen Ostbahnhof und Schlossgraben ist ebenso problemfrei anzulegen wie eine meterspurige Straßenbahn, da sie nicht mehr Platz braucht. Die eigene Haltestelle am Friedensplatz ermöglicht eine flexible Fahrplangestaltung und Mitnutzung für Stadt-Land-Bahnen aus Groß-Bieberau, Reinheim, Ober-Ramstadt und Mühltal und kurze Wege zu den Heag-Haltestellen am Luisenplatz und Schloss. Ein Fahrplankonzept u. a. mit Stadt-Land-Bahnen nach Groß-Bieberau hat das Regionale Schienenbündnis im September 2018 vorgestellt.

Die Politik in Roßdorf, Darmstadt-Dieburg und Darmstadt ist gut beraten, sich den Ansichten der unabhängigen Experten des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) nicht zu verschließen und eine öffentliche Anhörung durchzuführen. Der VDV schreibt in seiner „Reaktivierungs-Agenda“ vom 20.05.2019, dass die Strecke nach Groß-Zimmern „ggf. als Regionalstadtbahn“ mit „höchster Priorität“ zu reaktivieren sei. „Regionalstadtbahn“ ist der in Deutschland verwandte Fachbegriff für die „Stadt-Land-Bahn“.

Link „CDU-Kombi-Lösung“ aus dem Jahr 2014:
http://www.bund-darmstadt.de/d_pages/ufb/ufb2_2014_cdukombi_ostkreisbahn.pdf

Link „123 km Zukunft für Gersprenztalbahn und Odenwaldbahn“ vom September 2018:
http://www.schienenbuendnis.de/123-km-zukunft-180630.pdf

Link VDV-Agenda zur Reaktivierung von Bahnstrecken vom Mai 2019:
https://www.allianz-pro-schiene.de/wp-content/uploads/2019/05/190520_VDVReaktivierung-von-Eisenbahnstrecken_Brosch%C3%BCre.pdf

Link DE 14.03.2020 mit Aussage der Bürgermeisterin und SPD-Fraktionsvorsitzenden Christel Sprößler:

https://www.echo-online.de/lokales/darmstadt-dieburg/rossdorf/rossdorf-spricht-sich-fur-den-bau-der-strassenbahn-aus_21415251

 

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