Pressemitteilung der Odenwaldbahn-Initiative vom 16.01.2022

Durchsetzungsstarker Bürgermeister für mehr Züge und Busse nötig
Klimaschutz nur mit deutlich dichterem Fahrplan und Dadiliner möglich
Schienengüterverkehr muss Thema werden

OBER-RAMSTADT, im Januar 2022.

Von dem neuen Ober-Ramstädter Bürgermeister erwartet die Odenwaldbahn-Initiative einen deutlich stärkeren Einsatz für mehr Züge und Busse als vom Amtsinhaber. Mit dem 2022 gültigen Fahrplan für Odenwaldbahn und Buslinien können die Klimaziele im Verkehrssektor nicht erreicht werden – auch nicht mit den bisherigen RMV-Planungen. Konkret ist ein täglicher Halbstundentakt für alle Stadtteile, den Buslinien O, MO1, Stadtbuslinie und eine Teilnahme am Dadiliner-Projekt erforderlich. Auf der Odenwaldbahn sind künftig drei Züge pro Stunde plus Güterzüge täglich Gebot aktiven Klimaschutzes. In Gefahr ist die umsteigefreie Verbindung in die Darmstädter Innenstadt durch die Straßenbahn-Planung nach Roßdorf und Groß-Zimmern.

Als klares Versäumnis des Amtsinhabers sieht die Odenwaldbahn-Initiative dessen Schweigen zur beginnenden Straßenbahn-Planung. Bisher bekannte Dokumente sehen vor, dass die Buslinie MO1 nicht mehr bis Darmstadt fahren, sondern bereits am Bessunger Forsthaus enden soll. Die in den letzten Jahren ausgebaute Buslinie würde so stark an Attraktivität verlieren. Beide Kandidaten haben sich bis Mitte Januar 2022 nicht hierzu geäußert. Die Ober-Ramstädter Interessen müssen im Städte- und Gemeindebeirat der Nahverkehrsorganisation Dadina und auch öffentlich vertreten werden.

Ebenso vermisst die Odenwaldbahn-Initiative Einsatz für einen täglichen Halbstundentakt für alle Stadtteile. Die teils nur stündliche Bedienung von Modau, Rohrbach und Wembach-Hahn ist nicht geeignet, um aus heutigen Autonutzern neue ÖPNV-Kunden zu machen; am Wochenende fährt der MO4 nur zweistündlich. Die derzeitige Inanspruchnahme der Stadtbuslinie erfordert eine Neuplanung des über 10 Jahre laufenden Konzepts, bei der die Fahrplanlücken geschlossen werden müssen. 2011 gab es Forderungen der BFO nach einem Zwei-Bus-Konzept, die per Mitfinanzierung der Dadina wieder auf den Tisch müssen.

Die hohe Verkehrsbelastung auf der B 426 durch Hahn und nach Darmstadt belegt, dass eine Ausweitung der Beförderungskapazität der Odenwaldbahn nicht nur geprüft, sondern zeitnah zu allen Tageszeiten umgesetzt werden muss. Vorschläge hierzu hat das Regionale Schienenbündnis im September 2018 vorgestellt und auch dem Magistrat zugeschickt. Entgegen manchen Darstellungen gibt es keine regelmäßigen umsteigefreie Verbindungen nach Groß-Bieberau. Mitfahrbänke belegen Lücken im politisch verantworteten ÖPNV und die Notwendigkeit von Dadiliner und dichterem Stadtbusverkehr.

Mit dem Güterverkehr beschäftigen sich beide Kandidaten nur in Bezug auf der Hahner Ortsumfahrung. Jedoch trägt die Stadt eine Mitverantwortung für die umweltschonende Abwicklung des Warentransports nach und von Ober-Ramstadt auch mit der Eisenbahn. Derzeit werden die vorhandenen Güterverkehrsanlagen im Bahnhof nicht genutzt. Konkrete Vorschläge aus der Bundes-, Landes- und Kreispolitik gibt es bisher nicht.

Auch weist die Odenwaldbahn-Initiative auf fehlende abschließbare Radboxen am Bahnhof (auch mit Lademöglichkeit für E-Bikes) und an Bushaltestellen hin. Die Kombination von Rad und ÖPNV ist in Ober-Ramstadt noch nicht auf dem Stand, den aktiver Klimaschutz erfordert.

Zuletzt ist der Ausbau der Bushaltestellen nötig und vollständig in Verantwortung der Stadt. Viele Haltestellen haben auch 2022 noch keinen Wetterschutz, auch die Barrierefreiheit ist noch ausbaufähig.

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