Pressemitteilung des Dadina-Fahrgastbeirates vom 31.03.2022
Fahrgastbeirat
von Politik enttäuscht:
Schienenersatzverkehr in den Osterferien berücksichtigt Kundenwünsche nicht
DARMSTADT, 31.03.22
Die Politik enttäuscht und verwundert den Fahrgastbeirat der DADINA, was die Planungsvorgaben für die Ersatzverkehre in den Osterferien 2022 anbelangt.
Schon im Januar 2022 hatte der Fahrgastbeirat einstimmig den Wunsch an den DADINA-Vorstand um ÖPNV-Dezernent Michael Kolmer gerichtet, mit den Bussen des Schienenersatzverkehrs alle Unterwegs-Haltestellen zu bedienen. Stattdessen sollen die Ersatzbusse aus Kranichstein und Arheilgen im Bereich der Kernstadt jetzt wieder ohne Halt verkehren.
Das mit hohen Investitionen eingebaute Gleisdreieck an der Alsfelder Straße wird unerwartet nicht für einen Tram-Inselbetrieb zwischen Arheilgen und Kranichstein genutzt.
Die Folge sind für Fahrgäste aus Kranichstein und Arheilgen unnötig lange Umwege über den Luisenplatz.
All dies kann dem Infoflyer der HEAG mobilo mit Stand 25.03.22 entnommen werden: https://heagmobilo.de/sites/default/files/media/presse/Flyer%20Frankfurter%20Stra%C3%9Fe%20Osterferien22_web.pdf
Wer von Tramhaltestellen in Kranichstein aus ins Martinsviertel, Johannesviertel, Komponistenviertel, nach Messel oder zum Hauptbahnhof, zur Lichtwiese oder nach Bessungen möchte, muss erst zum Luisenplatz fahren, statt schon an der Heinheimer Straße (Linie L), an der Alexanderstraße/TU (Linien F, FU, H, KU) oder am Schloss umsteigen zu können - dabei ist der Luisenplatz schon ohne Ersatzverkehr hochbelastet. Von Arheilgen aus muss an der vergleichsweise unsicheren Haltestelle Willy-Brandt-Platz zur Linie 6 oder 8 umgestiegen werden anstatt bereits vorher an der Haltestelle Klinikum. Auch möchten Fahrgäste bereits unterwegs ihre Ziele erreichen können.
Forderungen und Vorschläge des DADINA-Fahrgastbeirats hinsichtlich einer besseren Vernetzung von Ersatzverkehren mit bestehenden Linien und damit der Verkürzung von Reisezeiten wurden in seiner letzten Sitzung bereits im Januar 2022 einstimmig befürwortet.
Die Stadt Darmstadt, die als Auftraggeber und Eigentümer der HEAG mobilo entsprechende Planungsvorgaben für Ersatzverkehre machen kann, sollte reagieren. Die Bedienung von Heinheimer Straße, Alexanderstr./TU, Schloss und Klinikum ist nach Ansicht des Fahrgastbeirats auch innerhalb des veröffentlichten Konzepts jetzt noch möglich. Der Fahrgastbeirat fordert ÖPNV-Dezernent Kolmer daher auf, die HEAG mobilo unverzüglich entsprechend anzuweisen.
Formulierte Fahrgastinteressen, die der Fahrgastbeirat vertritt und die eine breite Zustimmung erhalten haben, sollten in der Verkehrspolitik mehr Beachtung finden. Ignorieren fördert die Hinwendung zur öffentlichen Mobilität und damit zu einer Verkehrswende bei den Bürgern und potentiellen Nutzern sicherlich nicht.
Das Sprecherteam des Fahrgastbeirats hofft deshalb künftig auf eine bessere Berücksichtigung von Fahrgastbelangen.
( http://tinyurl.com/220331fbrpm )