Pressemitteilung der Odenwaldbahn-Initiative vom 03.11.24

Zweites Gleis muss mit neuen Fahrzeugen kommen
Land verzögert mehr Züge und verhindert bessere Pünktlichkeit

DARMSTADT-DIEBURG, ODENWALDKREIS, KREIS OFFENBACH, EBERBACH, 03.11.24

Entgegen der „Erbacher Erklärung von 2020“ verzögert das Land Hessen die Wiederherstellung der Kreuzungsbahnhöfe Mühltal und Hetzbach. Das verhindert zusätzliche Zugfahrten in Mühltal, Ober-Ramstadt und der gesamten Odenwaldbahn bis Eberbach. Unzureichend bleibt damit auch die Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit des Zugfahrplans. Entgegen der „Erbacher Erklärung“ verweigert der RMV eine Verlängerung aller Bahnsteige, also auch im Odenwaldkreis. Da zwingt zu ständigen Kuppelvorgängen in Wiebelsbach, die sich erfahrungsgemäß negativ auf die Pünktlichkeit auswirken und Ursache von Störungen sind. Weiterhin sollen die Bahnsteige ab Wiebelsbach in Richtung Norden nur von 120 Meter auf 170 Meter verlängert werden. Die derzeitige SPD-geführte Bundesregierung hat die Ziele der frühere CDU-geführte Bundesregierung bestätigt, die Anzahl der Fahrgäste bis 2030 zu verdoppeln. Das ist mit den kurzen Bahnsteigen ebensowenig möglich wie durchgehende Züge von Frankfurt durch den Odenwald nach Heilbronn. Diese Direktzüge würden den von der Politik immer wieder beklagten Standortnachteil eines fehlenden Autobahnanschlusses teilweise ausgleichen und die Reisezeit aus den Kreisen Darmstadt-Dieburg, Offenbach, Odenwald sowie aus Offenbach und Hanau deutlich verkürzen. Da die Direktzüge eine deutlich größere Inanspruchnahme erzeugen, müssen die Bahnsteige der Gesamtstrecke auf 250 Meter verlängert werden.

Schon 2018 hat die Odenwaldbahn-Initiative mit dem Konzept „123 km Zukunft“ die Notwendigkeit zweigleisiger Abschnitte auf dem Hanauer Streckenast nachgewiesen und alle Anliegerkommunen und -kreise sowie das Land Hessen um Einsatz gebeten. Nur so sind stündlich schnelle Regionalexpress-Züge Frankfurt – Offenbach – Hanau – Groß-Umstadt – Erbach mit perfekten Anschlüssen in Wiebelsbach möglich. So wird auch der Darmstädter Streckenast von Verkehren aus dem Odenwaldkreis nach Frankfurt entlastet, z. B. ist der Frankfurter Südbahnhof über Hanau deutlich schneller erreichbar, wenn es diese Zweigleisigkeiten zwischen Hainstadt und Seligenstadt sowie Langstadt und Klein-Umstadt gibt. Das schafft in Otzberg, Reinheim, Ober-Ramstadt und Mühltal sowie den Darmstädter Stationen Platz für die Frankfurt-Pendler.

Dennoch verweigert der RMV diese zweigleisigen Abschnitte. Die im April 2024 angeschriebenen Anliegerkommunen, -kreise sowie die Landtags- und Bundestagsabgeordneten ließen das Schreiben – mit wenigen Ausnahmen – unbeantwortet. Einsatz für die zweigleisigen Abschnitte wurde in keiner der wenigen Antworten zugesagt.

Daher fordert die Odenwaldbahn-Initiative nun nochmals alle Anliegerkommune auf, sich für einen vollständigen Ausbau der Strecke mit zweigleisigen Abschnitten auf dem Hanauer Streckenast, 250 Meter langen Bahnsteigen auf der Gesamtstrecke sowie die Wiederherstellung der Kreuzungsbahnhöfe Hetzbach und Mühltal pünktlich mit den neuen Elektrofahrzeugen einzusetzen.

Leitseite

( https://tinyurl.com/241103odwpm81 )